Steinlach-Wiesaz Ferien-Blog: 10 Gebote der Gelassenheit

VERTRAUEN: Nur für heute werde ich fest daran glauben – selbst wenn die Umstände das Gegenteil zeigen sollten –, dass die gütige Vorsehung Gottes sich um mich kümmert, als gäbe es sonst niemanden auf der Welt.

Stellen Sie sich einen Fallschirmspringer vor. Er springt aus über 5.000 Metern Höhe ab. Mit über 140 km/h rast er auf den Boden zu und im letzten Augenblick reißt er an der Leine, damit sich der Fallschirm öffnet. Er hat vollstes Vertrauen in diese Technik. Der Fall­schirm­sprin­ger weiß um diese aufregende Sportart. Er kennt die Gefahren.
Der Fallschirmspringer weiß, dass sich der Fallschirm öffnet, aber er muss auch daran glauben, dass sich der Fall­schirm auch tatsächlich öffnet. Er muss davon überzeugt sein, dass dieser Sport nicht gefährlicher ist als jede andere Sportart.
Sind Sie schon einmal Fallschirm gesprungen? Ich noch nicht und ich habe großen Respekt vor allen, die sich das trauen. Dabei weiß ich natürlich, wie sicher ein Fallschirm ist und dass dabei eigentlich nichts passieren kann.
Eigentlich… und trotzdem…. Wenn es um uns und unser eigenes Leben geht, ist dieses Wissen plötzlich zweitrangig. Da hat die Angst oft die Überhand.
Ähnlich ist es manchmal auch mit unserem Glauben. Wir wissen theoretisch, dass Gott uns in seinen Händen hält. Wir wissen, dass ihn interessiert, wie es uns geht, und unsere Bitten und Sorgen ihm nicht egal sind. Dennoch bleiben wir skeptisch und versuchen unsere Probleme oft lieber selbst zu lösen. Das passiert uns nicht nur ab und zu, sondern mit schöner Regelmäßigkeit, obwohl wir immer wieder neu erleben, wie Gott uns beisteht und Gebete erhört. Aber trotzdem fragen wir uns beim nächsten Problem direkt wieder: „Wird Gott mir hier wohl wieder beistehen?“
Und dennoch: Es gibt in unserem Leben keine Alternative zum Gottvertrauen. Und genau deshalb lädt Johannes XXIII. uns in seinen 10 Geboten dazu ein, unser Vertrauen täglich zu üben, das Vertrauen täglich zu haben. Oder wie Thomas Härry schreibt: „Nach meiner Erfahrung geht es nicht erst dann um die Vertrauensfrage, wenn die großen Schicksals­schläge drohen, uns den Boden unter den Füßen wegzuziehen. Der normale Alltag an sich führt mich schon beinahe stündlich vor die entscheidenden Fragen: Ist Gott verlässlich? Kann ich ihm jetzt trauen, dass er führt, versorgt und hilft? Ist und bleibt er da, wenn ich ihn besonders brauche? Unser Alltag ist ein ständiges Training unseres Ver­trauens­muskels. Letztendlich ist er eine fortwährende Vorbereitung auf die großen Ver­trauens­proben, wie sie im Leben eines jeden Menschen mehrmals an ihn herantreten.“

Lassen Sie uns also wie ein Fallschirmspringer sein und täglich – und jetzt in den Ferien besonders aufmerksam – unseren Vertrauensmuskel trainieren!

Beate Harder

Bild: Adobe Stock

 

Dazu segne und behüte dich der Herr.
Er schaffe dir Rat und Schutz in allen Ängsten.
Er gebe dir den Mut, aufzubrechen und die Kraft, neue Wege zu gehen.
Er schenke dir Gewissheit heimzukommen.

Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig.
Gott sei Licht auf deinem Wege.
Er sei bei dir, wenn du Umwege und Irrwege gehst.
Er nehme dich bei der Hand und gebe dir viele Zeichen seiner Nähe.

Er erhebe sein Angesicht auf dich und gebe dir seinen Frieden.
Ganzsein von Seele und Leib.
Das Bewusstsein der Geborgenheit.
Ein Vertrauen, das immer größer wird und sich nicht beirren lässt.
So segne dich Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen

© Unbekannter Verfasser

Die 10 Gebote der Gelassenheit