Auf dem Jakobsweg Oktober 2016

Vom 1. bis 3. Oktober 2016 waren unsere Jakobspilger und -pilgerinnen wieder "gemeinsam unterwegs" - in diesem Jahr von Waldkirch nach Breisach. Sie erzählen, was sie alles an "Neuem" auf ihrem Weg erlebt haben.

Man erlebt auch nach mehreren Pilgerjahren immer noch neue Dinge: Dass jedes Mal neue Pilger mitgehen, ist zwar Gott sei Dank nicht neu, aber jedes Mal wieder neu bereichernd.

Neu war, dass unsere jüngste Pilgerin eineinhalb Jahre alt war und uns allen Freude bereitet hat. Es war auch nicht neu, dass es hell wurde, während wir zum Startpunkt unseres Pilgerweges fuhren. Neu war, dass die Stelle aus einem Abendlied  „… und aus den Wiesen steiget der weiße Nebel wunderbar…“ an diesem Morgen zu erleben war. Kurze Zeit später landeten Regentropfen auf der Windschutzscheibe, während sich im Rückspiegel und auf manchen Heckscheiben die rot eingerahmte Morgensonne spiegelte. Dass wir aus dem Auto heraus einige Wege und Plätze sehen konnten, die wir im letzten Jahr erpilgert hatten, und die Sonne aus dunklen Regenwolken heraus die Landschaft in ein golden mystisches Licht tauchte, haben wir so auch noch nicht erlebt. Beim Pilgern an diesem Tag bekamen wir nur wenige Regentropfen ab. In der Freiburger Jugendherberge versuchten wir einige geistliche und weltliche Lieder auswendig zu singen. Dass wir das Thema Wein an diesem Abend spontan mit einer improvisierten Weinprobe kulinarisch umsetzen konnten, war auch eine Premiere.

In den Weinbergen am Tuniberg wurde uns dann das Bild Jesu vom Weinstock noch eindrücklich vor Augen geführt. Zwei Stunden lang durch Häuserreihen (Freiburg) zu laufen, war auch ein Novum. Sie zeigten uns, wie unterschiedlich Stadtteile sein können. Einen so extremen Kontrast, morgens bei windig regnerisch-kaltem Wetter zu pilgern und mittags bei strahlendem Sonnenschein, haben wir auch noch nicht erlebt. Dass eine Kirchengemeinde (Oberrimsingen) für unsere Andacht extra die Kirchenglocken läutet und unsere jüngste Pilgerin die Ministrantenglocken gekonnt und meist zum richtigen Zeitpunkt läutete, ist bis jetzt ebenfalls einmalig. Neu war auch, dass wir eine zeitlang bei strahlendem Sonnenschein durch Regen liefen - einen goldenen Regen aus vielen kleinen Blättern.

Wir erlebten das erste Mal, wie es ist, wenn man meint, man sei am Lokal angekommen und dann feststellen muss: Es sind noch  weitere 3 km zu laufen. Das aber in sooo strahlendem Sonnenschein, dass unsere Gesichter ganz rot waren, als wir uns zum verdienten, verspäteten  sehr guten Mittagessen hinsetzten.

Überhaupt war das Essen überall wieder hervorragend! Obendrein wurden wir mit einer außergewöhnlich guten Fernsicht auf dem Kirchberg in Breisach beschenkt. Auch das war ein neues Erlebnis: Die Rückfahrt genossen wir in vollen Zügen – so voll, dass der Ein- und Ausstieg der Passagiere derart lange dauerte, dass wir den Anschlusszug verpassten, was zu einer chaotischen Abholaktion führte. Die Gruppe, die schon mit dem Gemeindebus nach Waldkirch gefahren war, hatte Gott sei Dank einen Teil der Autofahrer an Bord, die die gestrandeten Pilger in Freiburg abholten. Das Busle ist einfach eine wertvolle Hilfe!

Ganz erfüllt von so vielen neuen Erfahrungen kamen wir mit Gottes Segen wieder nach Hause. Lob und Preis sei unserem Gott!

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