Verabschiedung von Vikar Donatien Beya

Am Sonntag, 26. Oktober 2014 nahm unsere Seelsorgeeinheit Steinlach-Wiesaz Abschied von Donatien Beya, der fast 5 Jahre als Vikar bei uns tätig war.

Beim Abschiedsgottesdienst in der Marienkirche Mössingen und dem anschließendem Ständerling konnten alle noch einmal mit ihm feiern und sich von ihm verabschieden. In den Abschieds- und Dankesworten der Zweiten Vorsitzenden unserer beiden Kirchengemeinden Christine Schmidt und Paul Renger klang noch einmal an, was Donatien in unserer Mitte ausgemacht hat:

Lieber Donatien,

jetzt stehen wir beide hier oben, stellvertretend für unsere Kirchengemeinden, um Dich zu verabschieden. In einem solchen Augenblick schaut man gerne zurück: Wo sind wir uns das erste Mal begegnet? Wie haben wir uns dort begrüßt? Als Du vor fast 5 Jahren hier bei uns ankamst, hattest du gleich die ersten kleineren und größeren Hindernisse  zu überwinden, wie z.B. deine perfekten Französischkenntnisse im Schwabenland – sprich: kein Wort Deutsch; zweiwöchige Quarantäne wegen der mitgebrachten Tuberkulose und der erste milde deutsche Winter. Das alles hinderte Dich jedoch nicht, Dich gut bei uns und in Bodelshausen einzuleben.

Von Deinem Vorgänger hast Du nicht nur die Wohnung samt Hometrainer und das Auto übernommen, nein, auch seine afrikanische Pünktlichkeit – leider war auch die Uhr mit Vikar Peter umgezogen. Nach relativ kurzer Zeit hast Du Dich dann sehr gut in Deine neue Umgebung und unsere Seelsorgeeinheit eingebracht, auch wenn wir unser Gehör am Anfang noch ganz schön schulen mussten, z. B. um das Evangelium im Gottesdienst zu verstehen. Aber wir haben zusammen gelernt: Du deutsch und wir das richtige Zuhören! Körperlich hieltest Du Dich mit Fußball und diversen anderen Aktivitäten fit. Leider nicht ganz ohne Konsequenzen – Du warst einfach zu kräftig für Peters alten Hometrainer: Hometrainer kaputt und Bein lädiert. Aber auch davon hast Du Dich sehr gut erholt, bist wieder fit und fast wie neu, obwohl wir glauben, dass Du jetzt heimlich anderweitig trainierst…

Ein sehr großer Vorteil zur Integration und Popularität war sicherlich auch, dass Du eine besondere Gabe hast, auf Menschen zuzugehen. Du scheust Dich nicht vor Fremden und hast auch einen TOP-Draht zu Kindern. Berührungsängste sind Dir fremd, was man vor allem auch an Deinen herzlichen Umarmungen spürt. Du lässt Dich auf Jede und Jeden ein und freust Dich immer riesig, wenn Du einem bekannten Gesicht begegnest.

Etwas länger hat es gedauert, sich an das deutsche Klima zu gewöhnen – in Donatiens  Wohnung herrschen noch immer afrikanische 40 Grad. Ein ewiges Rätsel wird es uns dennoch bleiben, wie Du als  Afrikaner in unseren Breitengraden bei sommerlichen 25 Grad so ins Schwitzen geraten kannst. Eine Initiative deiner Arbeit in unserer Seelsorgeeinheit war unter anderem das „Bibel teilen“. Eine Tradition aus deiner Heimat, die Du bei uns in Bodelshausen mit ins Leben gerufen hast.

Wir werden uns auch immer gerne an Deinen Humor erinnern und an Deine Fähigkeit, auch über Dich selbst herzlich zu lachen. Ganz vielen Menschen im Steinlachtal wirst Du fehlen, nicht nur wegen Deiner fröhlichen Art, sondern auch wegen Deiner intensiven seelsorgerischen Arbeit, die Du in unseren Gemeinden geleistet hast! Ein Wort - von Dir vor der Kommunion gesprochen - wird vielen von uns für immer in Erinnerung bleiben: „Wenn einer zum Herrn schaut, dann leuchtet sein Gesicht“.

Wir sind uns sicher, dass Du einen besonderen „Draht“ zum Herrn hast, denn Dein Gesicht leuchtet wirklich! Nun hat Rottenburg wohl Größeres mit Dir vor, und wir müssen Abschied nehmen. Von einem herzlichen Menschen, der vor knapp 5 Jahren mit zwei Koffern zu uns kam und nun nach einer für uns alle bereichernden und bewegenden Zeit mit zwei Gemeindebus-Ladungen wieder weiterziehen muss.

Wir alle hier wünschen Dir für die Zukunft von Herzen alles Gute, Gottes Segen, eine spannende und erfüllende Arbeit an Deiner neuen Wirkungsstätte und dass Du immer in ein leuchtendes Gesicht schauen kannst.

Ein afrikanisches Sprichwort sagt:  „Wo Gott Dich hingesät hat, dort sollst Du blühen“.

Wir sagen Dir DANKE - für deine Blütezeit hier in unserer Seelsorgeeinheit!