Reise nach Uganda von 6.-14. Juni 2017

Eine 12-köpfige Delegation aus unserer Seelsorgeeinheit unter Leitung von Vikar Gonzaga Mayanja und Helmut Kannwischer hat sich auf die Reise nach Uganda gemacht, um an der feierlichen Einweihung der von uns im letzten Jahr durch zahlreiche Spendenaktionen geförderten neuen Musikschule in Kampala teilzunehmen und unsere Freunde vom „Evangelical Choir“ der „Christ the King Church“, die im Mai 2016 bei uns zu Gast waren, zu besuchen.

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Der erste christliche Missionar von den Weißen Vätern hatte vor etwa 140 Jahren für den Fußmarsch vom Indischen Ozean von 1.000 km noch 7 Monate benötigt. Der erste Tag begann mit der Besichtigung der katholischen „Rubaga Cathedral“ und der anglikanischen „Namirembe Cathedral“. Vom Minarett der größten Moschee in Uganda hatten wir einen großartigen Überblick auf die Mega-City Kampala mit ihren etwa 1,7 Mio. Einwohnern und ihrem täglichen Verkehrschaos.

Am Nachmittag fand die feierliche Eröffnung der Musikschule durch den Generalvikar der Erzdiözese Kampala statt. Wir wurden überaus herzlich begrüßt und mussten zu unserer Überraschung feststellen, dass die Musikschule Teil eines großen Komplexes des „YES Centre“ der Diözese Kampala ist, in dem Jugendliche aus sehr schwierigen Verhältnissen neben Schulausbildung und Berufspraktika sich sportlich und musikalisch betätigen können. In den vielen Reden wurde deutlich, von welch überragender Bedeutung Schulbildung und Motivation der Jugendlichen in dem sehr jungen Land mit 37 Mio. Einwohnern und einem aktuellen Durchschnittsalter von 15 Jahren sind. Die Probleme können längerfristig nur über Bildung und Ausbildung der jungen Generation gelöst werden, was nur mit viel Beharrlichkeit und Durchhaltevermögen geleistet werden kann. Wir durften einen kleinen Beitrag hierzu leisten, der von den Leitern der Einrichtung mit großer Dankbarkeit und Herzlichkeit gewürdigt wurde. Besonders beeindruckend war bei den anschließenden musikalischen Darbietungen, mit welcher Virtuosität die vier Hände unserer beiden musikalischen Reisebegleiter über die schwarzen und weißen Tasten einer der wenigen Pfeifenorgeln in Uganda glitten, die nach langer Odyssee in unserem Container von Mössingen nach Kampala gebracht worden war.

Am Tag  darauf ging es auf Safari in den Murchison Falls National Park. Der im gleichnamigen See entspringende Victoria-Nil stürzt hier kurz vor der Vereinigung mit dem Albert-Nil in tosenden Kaskaden über einen 43 m hohen Katarakt hinab. Während einer 3-stündigen Flusskreuzfahrt und einer abendlichen Safari mit afrikanischem Sonnenuntergang konnten wir unter fachkundiger Leitung unseres Reiseleiters John und einer Rangerin viele Tiere auf freier Wildbahn sehen. Am nächsten Tag machten wir noch einen Abstecher in das Priesterseminar St. Joseph in Nyenga, wo Vikar Mayanja seine Priesterausbildung absolviert hatte.

Der Sonntag war geprägt durch den Besuch der Heiligen Messe in der „Christ the King Church“, die ein 92-jähriger Priester in Luganda (einer der vielen Sprachen Ugandas) hielt und die von unserem Partnerchor, in den sich unsere Sängerinnen und Sänger einreihten, musikalisch begleitet wurde. Gerade bei dieser beeindruckenden Messe wurde deutlich, dass - anknüpfend an die Worte von Pfarrer Rother bei seiner Verabschiedung - die katholische Kirche eine offene weltumspannende Kirche unabhängig von ethnischer Herkunft und Sprache sein kann und muss.

Der nächste Tag führte uns zum Namugongo Martyrs Shrine. Dort wurden im Jahr 1886 katholische Missionare (22 Menschen, die alle als Märtyrer verehrt werden) auf grausame Art umgebracht. Diese große Wallfahrtsstätte haben 3 Päpste besucht, zuletzt Papst Franziskus im November 2015; Vikar Mayanja war damals einer der Priester bei der Papstmesse. Abends gab es einen großen Abschiedsempfang in der „Main Hall“ der Pfarrei mit Reden, gemeinsamem Abendessen und vielen landestypischen Geschenken.

Wir hatten vielfältige Eindrücke vom jungen aufstrebenden Uganda, das Winston Churchill als Perle Afrikas beschrieben hat, mit starken Kontrasten zwischen der Großstadt Kampala, den ruhigen Nationalparks und den ländlichen Gebieten, einem Land im grünen Herzen Afrikas. Noch wichtiger sind die persönlichen Begegnungen mit den Freunden vom „Evangelical Choir“ mit ihrer beeindruckenden Gastfreundschaft.

Auf ein baldiges Wiedersehen - until we meet again.