Musikalischer Glanz in der Marienkirche

Oft trübe präsentierte sich in Mössingen der erste Novembersonntag – nicht aber beim abendlichen Auftritt des Katholischen Kirchenchors am Sonntag, 4. November 2018

Dieser hatte sich für sein diesjähriges Konzert zwei herausragende Werke der Chorliteratur ausgesucht: das Gloria in D von Antonio Vivaldi und das Magnificat in D von Johann Sebastian Bach. Monate intensiver Probenarbeit unter der Leitung von Jonathan Ferber haben sich gelohnt; das Konzert erfreute ZuhörerInnen und Chor gleichermaßen. Mit Lust und Spielfreude war das Instrumentalensemble mit Konzertmeisterin Simone Giuliani am Werk. Besondere Glanzlichter setzten die jungen Vokalsolisten, zumeist Studierende an der Staatlichen Hochschule für Musik in Stuttgart. Unvergesslich die Soloarien Et exsultavit und Quia respexit der beiden Sopranistinnen Johanna Prielmann und Birte Markmann im Magnificat, eindringlich ihr Duett Laudamus te im Vivaldi-Gloria, hingebungsvoll das Qui sedes ad dexteram Patris von der Altistin Julia Werner oder ihr Esurientes bei Bach, traumhaft schön das Suscepit Israel der drei Solistinnen, ausdrucksstark das Bass-Solo von Konstantin Krimmel bei Vivaldi und begeisternd die Tenorstimme des in Mössingen aufgewachsenen Philipp Nicklaus, auch im innig mit Julia Werner gesungenen Duett Et misericordia aus dem Magnificat. Der Chor sang mit großer Intensität, zeigte sich bestens präpariert und selbst schwierige Koloraturen bei Bach ließen keine Zweifel am stimmlichen Niveau aufkommen.

Zwischen den beiden Vokalwerken musizierte Moritz Müller gekonnt und variantenreich an der Marienkirchenorgel. Johann Sebastian Bachs Concerto in a erwies sich als ideales Bindeglied zwischen den beiden anspruchsvollen Chorwerken.

Die vielen Konzertbesucher in der vollen Marienkirche belohnten alle Aktiven mit reichlich und lang anhaltendem Beifall. Wieder einmal konnte der Chor sein musikalisches Können unter Beweis stellen. Jungchorleiter Jonathan Ferber durfte in seinem ersten Konzert mit dem Chor zurecht die Früchte seiner hervorragenden Arbeit einfahren, bei der er nicht nur den Chor meisterhaft auf den Abend vorbereitet, sondern stets auch das ganze organisatorische Umfeld souverän im Blick hatte.

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