Möge uns österliches Licht umgeben ...

Gründonnerstag, Karfreitag und Ostern – der österliche Dreiklang vom Leiden und Sterben, von der Grabesruhe und der Auferstehung des Herrn – sind der Höhepunkt des ganzen Kirchenjahres. Dieses sogenannte „Triduum Paschale“ bildet eine Einheit, von der es im Schott-Messbuch heißt: „Die heiligen drei Tage sind in Wirklichkeit nur ein einziger Tag.“

Durchdrungen und zusammengehalten sind diese Tage von einem Wort, das uns Johannes in den drei – seinem Evangelium entnommenen – Abschnitten mitgibt: Es ist das Wort „Lieben“. In diesen drei Tagen wird uns in verschiedenen Facetten zugesagt: Gott liebt die Welt und die Menschen in Jesus Christus! Am Gründonnerstag wird diese Liebe sichtbar und ganz konkret im letzten Abendmahl und in der Fußwaschung während des Mahles. Lieben heißt hier „Sich-Verschenken“ und „Dienen“. Am Karfreitag wird deutlich, dass „Lieben“ und „Leiden“ zusammen gehören. Jesus liebte die Seinen in der Welt bis zum Äußersten (Joh 13,1). Er wird für uns zum Mit-Leidenden, zum Leid-Mit-Träger.

An Ostern schließlich eröffnet sich uns in dem Jünger, den Jesus liebte, ein weiterer Aspekt. Dieser wird zum ersten Zeugen der Auferstehung: Er sah und glaubte (Joh 20,8). Lieben führt zum „Glauben“. Johannes kann sich darauf einlassen, Unmögliches für möglich zu halten, das Sichtbare nicht als letzte Lebenswirklichkeit zu sehen und darauf, dass am Ende das Leben siegt.Gottes Liebe ist grenzenlos. Sie überwindet jeglichen Tod. Sie führt in endgültig bleibendes Leben bei IHM. Daran erinnert uns die Auferstehungsstrophe eines Liedes in unserem Gotteslob (GL 464,6):

Gott liebt diese Welt.
In den Todesbanden keine Macht ihn hält.
Christus ist erstanden: Leben für die Welt!

Mögen wir uns als Einzelne, als Gemeinde und Kirche immer tiefer von dieser Liebe berühren lassen und in unserem Leben für sie Zeugnis geben! Möge uns österliches Licht umgeben und durch uns in dieser Welt aufscheinen!