Klausurwochenende der Kirchengemeinderäte in Untermarchtal

Dem "roten Faden" unserer Seelsorgeeinheit auf der Spur

Am 7. Oktober 2022 fanden sich die Vertreter*innen der Kirchengemeinden Mössingen/Bodelshausen/Ofterdingen und Dußlingen/Gomaringen/Nehren (DuGoNe) in Untermarchtal zu ihrer diesjährigen Klausurtagung ein. Zum Auftakt des spirituell orientierten Wochenendes wurden wir von unseren drei engagierten Referentinnen herzlich begrüßt und bereits im „Ankommen“ kompetent moderiert: Nach einer meditativen Rückbesinnung und dem sinnbildlichen Ablegen des bislang vergangenen Tages, waren wir in der Lage uns im Hier und Jetzt zu begegnen und uns dies auch zuzusprechen: „Ich sehe dich. Ich höre dich. Ich verstehe dich.“ Mit dieser (Be)Achtung füreinander erarbeiteten wir in Kleingruppen Antworten auf Fragen zu unserer Person und unseren Kirchengemeinden, die vom Motto unserer Seelsorgeeinheit „Mutig aufbrechen - Zukunft gestalten“ inspiriert waren. 
Den Rest des Abends pflegten wir unsere Gemeinschaft in geselliger Runde in der Kellerbar. 
Am nächsten Morgen starteten wir früh mit einer Andacht und erspielten uns danach Begriffe, die es in Gemeinschaften gibt. Nach dieser Einheit zum Aufwachen ging es an die eigentliche Arbeit: Wir spürten dem sprichwörtlichen "roten Faden" unserer (jeweiligen) Kirchengemeinde nach. Dem Teil, der sich nicht aus der Gemeinde herauslösen lässt, ohne sie zu zerstören; dem Teil, der sie als „uns zugehörig“ identifiziert. Dass dies keine leichte Aufgabe ist, wurde bereits bei der exakten Definition des Begriffs „Gemeinde“ deutlich: So unterschiedlich unsere Aufgaben und Funktionen in und damit unsere Perspektiven auf unsere Kirchengemeinden sind, so vielfältig fallen unsere Definitionen des Begriffs „Gemeinde“ aus. Nach der Begriffsfindung lasen wir die biblische Geschichte von Abrams Berufung und Wanderung nach Kanaan (Gen12, 1-9). Inspiriert von Abram, der im hohen Alter mit Gottes Segen den Aufbruch wagte und alles hinter sich ließ, was er nicht unbedingt in seinem Leben brauchte, fragten wir uns, was wir nicht zurücklassen können, weil wir es unbedingt zum Leben brauchen, was uns ausmacht, was unser "roter Faden" ist, für welche Vision wir aufbrechen und einen Neuanfang wagen wollen. Diese Fragen werden noch lange in uns arbeiten und uns einer Antwort für uns und unsere Gemeinden ein Stück näherbringen. 
Nach einer stärkenden Mittagspause machten wir in Zweierteams einen Emmaus-Spaziergang und ergründeten dabei u.a., was uns heilig ist. 
Im letzten Modul der Klausurtagung lasen wir Lukas 10, 38-42: Maria und Marta. Wie bereits am Ankunftstag übten wir uns wieder im Sehen, Hören (des Bibeltextes) und Verstehen verschiedener Auslegungen dieser Bibelstelle in Form von Bildern unterschiedlicher Künstler und Machart. Für einige von uns war und ist dieser Abschnitt herausfordernd und kontrovers. Indem wir uns auf die unterschiedlichen Interpretationen der Künstler einließen, konnten wir jedoch der Szene aus unterschiedlichen Perspektiven begegnen und dadurch unsere eigene Sichtweise erweitern. 
Mit einer intensiven, selbst gestalteten Wortgottesfeier im Geiste der gesetzten Impulse und der erlebten Begegnungen endete die Klausurtagung in Untermarchtal. Nach der Heimfahrt ließen die meisten das Wochenende bei einem gemeinsamen gemütlichen Abendessen im Isola Sarda ausklingen.
Gemeinschaftlich feierten wir gemeindeübergreifend die rundum gelungene Klausur und freuen uns auf die Früchte, die die Zeit in Untermarchtal hervorbringen wird. 

Dorothea Sauter

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