Für zwei Stunden in Taizé

Taizé-Abend im Gemeindehaus in Mössingen am 1. Februar 2017

Es schien, als wäre das katholische Gemeindehaus in Mössingen für kurze Zeit in den kleinen burgundischen Ort unweit von Cluny verlegt worden. Etwa 40 Gäste verwandelten am 1. Februar den Frère-Roger-Gemeindesaal bei Gebet und Gesang in einen Ort der Besinnlichkeit und der ökumenischen Gemeinschaft.

Die ganz im Stile von Taizé gehaltene und von Helmut Kannwischer am Klavier begleitete Andacht war der gelungene Abschluss eines Abends, der dem Gründer der Bewegung gewidmet war: Roger Schutz, besser bekannt als Frère Roger.

Ingrid Ertinger, profunde Kennerin der Stationen des gebürtigen Schweizers und Ordensgründers gewährte in ihrem vorausgegangenen Referat -untermalt von zahlreichen Bildern- tiefe und beeindruckende Einblicke in das Leben von Frère Roger.

Sein Werdegang vom nicht glaubenden Schüler zu seinem Zurückfinden zu Gott und Gebet wurden ebenso beleuchtet wie sein Studium der evangelischen Theologie und seine Suche nach einem Ort für ein gemeinschaftliches Leben. In Taizé fand er schließlich die Abgeschiedenheit, die er für sein Vorhaben benötigte. 1949 gründete er dort die Ordensgemeinschaft „Communauté de Taizé“. Innerhalb weniger Jahre wurde Taizé zur Anlaufstelle gläubiger oder den Glauben suchender Jugendlicher. Seit dem „Konzil der Jugend“ im Jahre 1970 genießt Taizé weltweite Beachtung.

Ein Herzensanliegen von Frère Roger war von Beginn seines Wirkens an die Versöhnung und Einheit der Christen. Dieses ökumenische Streben prägte die Arbeit Frère Rogers zeit seines Lebens und fand -einmal mehr- seine Bestätigung in der konfessionsübergreifenden Begegnung und in der berührenden Andacht im Mössinger Gemeindehaus.