Fastenzeit 2021: Die Rückkehr der Farben

Mit dem Beginn der Fastenzeit hat sich nun auch die liturgische Farbe geändert. In den kommenden Wochen wird uns in der Kirche die Farbe Violett begleiten.

Die liturgische Farbe Violett
Als Farbe ist Violett eine Mischung aus Rot und Blau. Das Rot, das für Fleisch und Blut steht, vermischt sich mit Blau, der Farbe des Himmels, die den göttlichen Bereich symbolisiert. Und so steht Violett für das Religiöse im Menschen, für Besinnung und Gebet, für Buße und Umkehr. Deshalb wird sie in der Vorbereitungszeit auf die hohen Feste verwendet, also in der Advents- und eben auch in der Fastenzeit.

Violett ist aber auch die Farbe, in der sich mit den Farben Blau und Rot auch Kälte und Wärme seltsam mischen, Distanz und Nähe miteinander kämpfen. Aus der Distanz in die Nähe, aus der Trauer in den Trost und aus dem Dunkel – verhalten zwar, aber sichtbar – ins Licht führen.

Gerade in den letzten Wochen fühlt sich Gott so weit weg an. Aber dennoch bringen wir vor ihn unsere Gebete, unsere Klage, den Frust und die Zweifel. Wir halten uns an ihn und an ihm fest. Wir spüren das Unvollendete – in uns und um uns herum – und warten so lange, bis er uns erhört. Es ist eine Spannung zwischen tiefem Vertrauen auf Gott und gleichzeitig die Bitte um seine Treue und tröstliche Begleitung.

Deshalb möchten wir Sie einladen, in dieser besonderen Fastenzeit, die durch die jetzige Situation von Verzicht und Distanz geprägt ist, ganz bewusst nach der Farbe Violett Ausschau zu halten. Gehen Sie mit offenen Augen durch die Welt und finden Sie sie nicht nur, wie in unserem Bild, in Krokussen, sondern vielleicht auch in anderen Blumen oder im Regenbogen oder in Weintrauben oder ...

Gebet