Fastenzeit 2021: Die Rückkehr der Farben

St. Patrick - der "grüne" Heilige

Wenn es eine Top 10 der Heiligen gäbe, dann wäre St. Patrick, ein irischer Mönch aus dem 5. Jahrhundert, sicher auf den vorderen Plätzen.
Er hat die sogenannte iro-schottische Mission maßgeblich beeinflusst und ist Irlands National­heiliger, dessen am
17. März gedacht wird. Heute ist St. Patricks Day in Irland ein Volksfest. Und überall wo Iren leben, haben sie diesen Feiertag mitgebracht. An diesem Tag fließen Bier und Whisky in Strömen. Überall sieht man Irlands Farben - Grün und Orange - fröhlich leuchten, man trägt traditionell grüne Kleidung und das Kleeblatt („Shamrock“) ist allgegenwärtig.
Wobei anzunehmen ist, dass viele der Feiernden die Bedeutung des Kleeblattes nicht mehr erklären können.
Es ist ein dreiblättriges Kleeblatt, nicht das vierblättrige,
das wir oft abbilden, wenn wir Glück symbolisieren wollen. Mit dem dreiblättrigen Kleeblatt hat St. Patrick den Iren die Dreieinigkeit erklärt. Für ihn war nämlich „Gott Vater - Gott Sohn – Gott Heiliger Geist“ der wahre Glücksbringer.

Ganz besonders ist aber St. Patricks Segen, den er - der Legende nach - jeden Tag über sich selbst gesprochen hat. St. Patrick hat sich mit seiner christlichen Mission ständig in Lebens­gefahr gebracht. Das Reisen war damals beschwerlich und gefährlich. Das kleine Boot, mit dem er zwischen Irland und Großbritannien unterwegs war, würden wir heute als Nussschale bezeichnen und die Irische See kann rau und brachial sein. Dazu waren Fremde, die mit neuen Ideen, mit einem neuen Glauben kamen, nicht willkommen. Damals glaubte man tatsächlich noch an Hexerei, Geister und Dämonen. Man glaubte an die Wirksamkeit von Flüchen, aber eben auch an die Macht des Segens. Gegen die Angriffe auf Leib und Seele, gegen Flüche und Verwünschungen, gegen böse Worte und Gewalt hat sich St. Patrick jeden Tag ganz und gar in Jesus Christus eingehüllt, von allen Seiten, von innen und von außen. St. Patricks Schutzschild, so heißt das Gebet, greift zurück auf die Kraft Gottes. St. Patrick zog sich also jeden Tag eine unsichtbare Rüstung aus Gottes Macht und Segen an. Das machte ihn sehr mutig, und dieser Mut und seine Begeisterung waren ansteckend.

Das Gebet des Heiligen Patrick ist wie eine Achtsamkeitsübung. Achtsamkeit für sich selbst und für andere. Achtsamkeit, die dazu führt, dass man die Liebe und Kraft Gottes spürt und weitergibt, tatkräftig, aber auch unsichtbar von Seele zu Seele. Nehmen Sie sich doch einfach mal Zeit, probieren Sie es aus und beten Sie in dieser besonderen Fastenzeit, in der wir jeden Schutz brauchen können:

Gebet des Heiligen Patrick  (Kurzfassung nach Danny Plett)
In der Kraft, die Gott mir gibt, stehe ich heute auf.
Weil sein Schutz mir sicher ist, steh ich heute auf.
Weil mich seine Weisheit leitet, weil mich sein Rat begleitet,
weil er mir zuhört, steh ich heute auf.

Weil sein starker Arm mich birgt, mir sein Zuspruch immer gilt,
trennt mich nichts auf dieser Welt von ihm, der mein Leben hält.
Denn mein Gott wird vor mir hergehn und er wird mir nachgehn.
In allem kann ich sein Wirken sehn.

Weil sein Wort mein Ohr erreicht, steh ich heute auf,
seine Hand mich fest umschließt, steh ich heute auf.
Weil mein Gott heut vor mir hergeht, weil er für mich einsteht
und weil sein Sohn mich rettet, steh ich heute auf.

(Text in Auszügen nach Pfr. Andrea Münster, Selb)

Und hier noch ein weiterer irischer Segen, der Sie direkt auf die grüne Insel versetzen und begleiten möge:

https://www.youtube.com/watch?v=TPLSMvfviBo

Beate Harder