Emmausgang am Ostermontag 2018 nach Nehren

"Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst"

Am frühen Morgen machten sich etwa 90 Menschen aus unserer Seelsorgeeinheit gemeinsam auf den Weg - jung und alt, evangelisch und katholisch, ...
Beginn war um 6.00 Uhr in der Mössinger Marienkirche, wir brachen im Dunkeln auf - eine Dunkelheit, die sicher sehr symbolträchtig war, auch für die Jünger, die damals den Weg weg von Jerusalem nach Emmaus gegangen sind. So gemischt wie bei uns werden sicher auch ihre Gefühle gewesen sein: Jesus, auf den sie all ihre Hoffnung gesetzt hatten, war gestorben, ihre Hoffnung war gestorben, all ihre Hoffnung. In ihren Herzen war es kalt. So kalt wie der Morgen, an dem wir uns aufmachten, dem Dunkel, der Kälte, der Trauer, dem Tod zu trotzen. Schon bald machte sich erstes Licht bemerkbar, doch wir verharrten zunächst auf dem Friedhof in Mössingen, um noch einmal „der Dunkelheit stand zu halten“. Es wurde immer wärmer und wärmer ... heller und heller. Wir beschäftigten uns vor allem mit den Fragen, woher wir unsere Energie beziehen, was unsere Quellen sind, wonach wir dürsten und Sehnsucht haben. Denn uns geht es auch oft so, dass wir vor lauter Kälte in unseren Herzen und vor Einsamkeit nicht sehen können, wer uns die Kraft gibt, aus wem sich unsere Quellen speisen. Die Quelle Gott und Jesus ist unerschöpflich. Sie ist stärker als der Tod, sie stellt auch unsere tiefste Sehnsucht dar. Sie führt uns zu uns selbst zurück. Gott ruft uns in der Taufe bei unserem Namen - er lässt uns spüren, dass wir einzigartig und wertvoll sind. In ihm erfüllt sich unsere Sehnsucht - "... das Sehnen ist ein Durst nach Glück, nach Liebe, wie nur Gott sie gibt." Dies waren die Gedanken aus den verschiedenen Stationen auf unserem Weg.
In Nehren angekommen erwartete auch uns ein gemeinsames Mahl. Und wie den Jüngern ging uns dabei auch das Herz auf - wenn auch wegen der tollen Speisen. Und im Gegensatz zu den Jüngern wartete auf uns nicht die Nacht, sondern ein strahlend heller Ostermontagmorgen. Durchflutet von Licht, Wärme, und verschiedenen Impulsen spürten wir die Osterfreude überdeutlich - noch einmal ganz besonders auch bei unserem gemeinsamen Ökumenischen Gottesdienst in der evangelischen Veitskirche.

 

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