Der Jakobsweg 2018 von Balingen nach Beuron

Auszeit – Stille – Gebetsoase? Haben wir die seit unserem ersten Jakobsweg 2008, bei dem wir uns nicht vorstellen konnten, dass es eine Fortsetzung bis 2018 geben wird, nicht jedes Mal gehabt? Ja natürlich! Aber dieses Jahr haben wir sie, auch wegen der Jubiläumszahl, hervorgehoben. Erklärungsversuche:

Auszeitoase: Der Abstand vom Alltag ließ uns „Stammpilger“ wie eine große Familie werden, in die die neuen Pilger sofort integriert wurden. Diesmal waren auch wieder zwei Zwölfjährige dabei. Das gemeinsame Pilgern bei guten Gesprächen und das aufeinander achten half, dass auch alle die schwierigen Wegpassagen steil hinauf durchs Felsenmeer zum Hörnle meisterten – auch den Weg durch die sumpfigen Wiesen an der Bära, die uns an die „Totensümpfe“ bei „Herr der Ringe“ erinnerten ;-). Es gab auch Überraschungen, z.B. tauchten auf dem Hörnle zwei Flaschen Wullebier aus einem Rucksack auf. Das gemeinsame gute Essen in der Nusplinger Hütte, das die ehrenamtlichen Albvereinsmitglieder uns servierten; der tolle Abend; die richtig guten Betten, deren Bezüge nach Sommer dufteten und in die alle müde hineinfielen, nachdem uns unsere Tagespilger mit einem Abendlied verlassen hatten; das zu früher Stunde liebevoll gerichtete Frühstück, das wir mit Ständchen und einem besonderen „Geburtstags-Laugenweckle-Kuchen“ für unser Geburtstagskind begannen, waren Auszeitoasen; genauso wie der Kaffee und der gute Kuchen im Cafe Kapellenblick und Grottental!

Stilleoasen waren gemeinsames schweigendes Gehen, das mit Stilleimpulsen begann und eine alte Kirche, die wir schweigend betraten und so auch wieder verließen. Das Kloster Beuron strahlte, als es gegen Abend immer leerer wurde, wieder ehrfürchtige Ruhe aus. Wir wissen nun, dass der Sonntag eigentlich eine Oase der Stille ist.

Die Gebetsoasen mit vielen gemeinsam gesprochenen Gebeten und anschließender Stille waren wohltuend. Die gesungenen Gebete - das sind die geistlichen Lieder - sowieso.

Die mit Herzblut vorgetragene Führung in der alten Friedhofkirche Nusplingen mit Herrn Schäfer muss auch erwähnt werden. Er erzählte uns von der Renovation „vo deam alda Glomb“, die einmalige Schätze zu Tage beförderte. Auch die Symbolik der Kapelle „Maria Mutter Europas“ in Gnadenweiler, deren Glocke für unsere Andacht läutete und für uns bestuhlt war, ist erwähnenswert.

Das traumhafte Wetter, das uns Gott noch dazugeschenkt hat, hat auch diesen Weg zu einem besonderen Geschenk gemacht. Gelobt sei Gott!

Ja, wir haben zwischen 2008 und 2018 viel Schönes auf dem Jakobsweg erlebt. Hoffentlich war er nicht der Letzte.

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