50 Jahre katholische Kirche St. Markus in Gomaringen 24. April 2016

Am Sonntag, 24. April 2016 feierte die katholische Kirchengemeinde das 50-jährige Bestehen ihrer St. Markus-Kirche in Gomaringen

Die zeltförmige Kirche wurde 1966 nach dem Entwurf von Architekt Frank innerhalb weniger Tage aus Beton-Fertigteilen gebaut, nur wenig später wurde der kleine Gemeinderaum angebaut. Seinerzeit gehörten die Gomaringer Katholiken zur Gemeinde St. Wolfgang in Reutlingen. Es waren zunächst überwiegend Flüchtlinge, die im Steinlachtal eine neue Heimat fanden. Gemeinsam mit den Orten Dußlingen und Nehren bildeten die Katholiken ab 1977 eine eigene Gemeinde, zu der dann auch Stockach, welches bis dahin zu Tübingen gehörte, „umgepfarrt“ wurde.

Seit 2000 bildet die Gemeinde Dußlingen-Gomaringen-Nehren gemeinsam mit der Gemeinde Mössingen-Ofterdingen-Bodelshausen die Seelsorgeeinheit Steinlach-Wiesaz. Seit 2005 wird diese Seelsorgeeinheit von Pfarrer Hubert Rother geleitet. Die katholische Kirchengemeinde DuGoNe pflegt nicht nur enge Beziehungen zu den Katholiken in Mössingen, sondern auch zur evangelischen und evangelisch-methodistischen sowie zur bürgerlichen Gemeinde. Dies wurde beim Gottesdienst am Sonntag und beim anschließenden Fest im Bürgersaal des Gomaringer Schlosses deutlich sichtbar: Zum Festgottesdienst sang das „Öku(menische) Chörle“ und es waren einige Vertreter aus Mössingen, aber auch von den Geschwisterkirchen in Gomaringen sowie Herr Bürgermeister Heß gekommen. In der Lesung des Festgottesdienstes hörten wir, wie der Apostel Paulus nach der Auferstehung Jesu in großer Eile eine enorme Reise durch die heutige Türkei und Syrien unternahm. Seine Eile war durch die damals weit verbreitete Erwartung begründet, dass Jesus sehr bald wieder auf die Erde käme: die Naherwartung. Pfarrer Rother predigte, dass diese Naherwartung sich einerseits zwar nicht erfüllt hat, andererseits aber auch nicht einer Haltung ohne jede Erwartung weichen darf. Die zeitliche Naherwartung soll vielmehr abgelöst werden von einer Erwartung und der Zuversicht, dass uns Jesus und seine frohe Botschaft berührt, dass er uns haut-nah ist, dass er uns „unter die Haut“ geht, uns also ganz existenziell betrifft. Beim Empfang im Bürgersaal des Schlosses im Anschluss an den Gottesdienst sprach Herr Bürgermeister Heß einen Gruß der Bürgerlichen Gemeinde. Er ist froh und zuversichtlich, dass die Gemeinde ihre Kirche nicht auf Sand, sondern auf Fels gebaut hat. Dies sprach er der Gemeinde mit all ihren Gruppen zu, meinte aber auch das Gebäude der Kirche. Passend zu seinem Gruß überreichte er Herrn Pfarrer Rother Kopien der damaligen Baupläne und der Baugenehmigung der Kirche aus den 60-er Jahren. Frau Pastorin Obergfell der evangelisch-methodistischen Gemeinde zitierte in ihrem Grußwort ein altes Kirchenlied, in dem Jesus Christus als das Fundament der Kirche besungen wird. Dies wünschte sie den Katholiken in Gomaringen und freut sich auf viele weitere Jahre guter und schöner ökumenischer Zusammenarbeit. Anschließend gab es zu Gebäck und Getränken eine ganze Reihe Bilder aus der „guten alten Zeit“ eines aktiven Gemeindelebens und eine kleine Ausstellung alter Dokumente aus den letzten 50 Jahren der Kirchengemeinde – begleitet von vielen schönen Gesprächen und Begegnungen.

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