Steinlach-Wiesaz Ferien-Blog: Lebenshorizonte

Unser Lebensweg ist meist ein Wechsel zwischen einem engen und einem weiten Horizont. Er ist mehr oder weniger himmelsoffen - je nachdem, welche Bedeutung wir den Dingen des Alltags einräumen.

Am Beginn der - wie ich finde sehr beeindruckenden - Station ist der Weg am Boden breit und nach oben wird es immer enger. Dies ist der Ausdruck dafür, dass uns der Alltag fest im Griff hat und wir uns eingeengt fühlen. Unser Augenmerk ist nach unten gerichtet und der Horizont ist eng. Dieser Weg ist nicht himmelsoffen. Wenn man durch die Installation durchgeht, wird der Weg am Boden immer schmaler. So kann es aussehen, wenn wir den Angelegenheiten des Alltags mit einer positiven Genügsamkeit begegnen. Das Motto lautet dann: Weniger kann mehr sein als viel. Gleichzeitig öffnen sich die seitlichen Begrenzungen wie Flügel und der Horizont wird weit. Dieser Weg ist himmelsoffen.
Unser Lebensweg ist meist ein Wechsel zwischen dem engen und dem weiten Horizont. Je nachdem, aus welcher Richtung man die Skulptur durchschreitet, verengt oder weitet sich zunächst die Perspektive - bevor es dann genau andersherum zu erleben ist.

Beate Harder